Im Jahr 2020 habe ich meine ersten Lego Investments getätigt und in dem heutigen Beitrag schauen wir uns an, wie gut sich diese Sets in den vergangenen 1-2 Jahren entwickelt haben.
Wer neu in dieser Thematik ist, dem empfehle ich vorher diesen Beitrag durchzulesen. Darin gehe ich auf das grundlegende Konzept von Lego Investments ein und erkläre einige Begriffsabkürzungen, die im Zusammenhang mit Lego Investments gerne genutzt werden (z.B. „EOL“,…).
Nachfolgend gibt es den Blogbeitrag auch noch einmal in Form eines YouTube-Videos:
Wie habe ich im Jahr 2020 mit meinen Lego Investments angefangen?
Bereits im Jahr 2019 habe ich begonnen mich mit dem Thema „Investieren in Lego Sets“ auseinanderzusetzen. Mir wurde jedoch schnell klar, dass ich, ohne ein entsprechendes Gewerbe anzumelden, nicht mit einer Gewinnerzielungsabsicht in Lego Sets investieren kann.
Deshalb habe ich im Jahr 2020 ein Gewerbe auf meinem örtlichen Gewerbeamt angemeldet, alle rechtlichen Rahmenbedingungen abgeklärt und dann erst mit dem Investieren in Lego Sets begonnen.
Wie genau eine solche Gewerbeanmeldung abläuft, worauf du zu achten hast und was ansonsten noch wichtig ist, habe ich dir in diesem Beitrag ausführlich zusammengefasst. Diesen Beitrag kannst du gerne als Leitfaden nutzen, um beim Start die häufigsten Fehler zu vermeiden.
Damals habe ich als Kleinunternehmer angefangen und schnell festgestellt, dass ich die Umsatzgrenze von (aktuell) 22.000€ überschreiten werde. Deshalb habe ich mich Ende des Jahres 2020 wieder von meinem gesamten Lagerbestand getrennt und auch meine Lego Investments wieder veräußert.
Denn hätte ich die Sets im Jahr 2021, inzwischen als regelbesteuerter Unternehmer, verkauft, wäre es nicht möglich gewesen, einen Vorsteuerabzug geltend zu machen. Stattdessen hätte ich auf meinen gesamten Umsatz 20% Umsatzsteuer abführen müssen, ohne mir die im Einkauf bereits gezahlte Mehrwertsteuer von der Finanzbehörde wieder zurückholen zu können.
Dadurch habe ich zwar im ersten Jahr mit dem Gewerbe keinen großen Gewinn eingefahren, dafür aber viel dazu gelernt und kann inzwischen als regelbeteuerter Unternehmer „ohne“ Umsatzgrenze verkaufen.
Mittlerweile habe ich mir im Jahr 2021 ein neues (fünfstelliges) Lego EOL Portfolio aufgebaut und werde dieses mithilfe der Gewinne aus dem Reselling/Flipping über die nächsten Jahre weiter vergrößern.
Doch wie viel wären meine damaligen Lego Investments heute wert?
Die Entstehung meines ersten und auch aktuellen Lego Investment Depots habe ich auf YouTube dokumentiert. Daher kann ich sehr gut rückblickend nachvollziehen, welche Sets ich damals „empfohlen“ habe und wie hoch deren Einstandspreise waren.
Eine kleine Auswahl daraus habe ich dir nachfolgend aufgelistet. Natürlich sind im Jahr 2020 noch wesentlich mehr Sets EOL gegangen, aber die nachfolgenden Sets waren am häufigsten in meinem Depot vertreten und wurden demzufolge in meinen „Lego EOL 2020“-Videos/Beiträgen besprochen.
In der Tabelle hast du immer…
…den Namen,
… die Set-Nummer,
… die Themenreihe,
… die UVP,
… den damaligen Preis (so gut ich diesen noch nachvollziehen konnte), den aktuellen Marktwert (günstigster Preis auf den 2. Marktplätzen),
… die UVP,
… jeweils die Rendite bezogen auf die UVP bzw. den Rabatt-Preis (in Euro und Prozent)
und das EOL-Datum, da noch nicht alle Sets tatsächlich vom Markt verschwunden sind.
Wichtige Informationen zu der Tabelle:
– Die Sets sind erst seit ca. 9 Monaten EOL und meistens in den ersten 6 Monaten noch verfügbar. Sie sind also sehr frisch EOL und trotzdem bereits im Wert gestiegen.
– Der Einkaufspreis spielt eine große Rolle, vor allem bei teil- o. exklusiven Sets wie BrickHeadz oder den Seasonals. Denn hier kann durch VIP-Punkte, Cashback und GWPs eine Menge Geld gespart werden. All das habe ich aber nicht in der Tabelle berücksichtigt, sondern immer den günstigsten Preis angesetzt, ohne solche Sonder-Rabatte abzuziehen.
– Der Gewinn ist immer abhängig von der Plattform, den Gebühren, den Versandkonditionen, den eigenen Fixkosten und vor allem der Steuer!
– Kosten für die Lagerung sowie der eigene Zeitaufwand wurden ebenfalls nicht berücksichtigt.
–> All diese Faktoren haben einen Einfluss auf die in der Tabelle dargestellten Renditen. Dennoch ist das Ganze ein guter Anhaltspunkt und zeigt, dass sich Lego Investments renditemäßig nicht hinter anderen, herkömmlichen Investments verstecken müssen.
Fazit
Für mich sind Lego Investments ein Teil meiner Selbstständigkeit. Denn neben dem „normalen“ Reselling (Flippping), bei dem ich Ware einkaufe, um diese schnellstmöglich mit Profit wieder zu verkaufen, nutze ich Lego Investments, um mir langfristig ein Lego EOL Lager aufzubauen.
Erreichen die Sets meinen Wunschpreis, werden diese, neben meinen anderen Artikeln, auf den verschiedenen Marktplätzen gelistet und verkauft.
Um zukünftig aber mehr Gewinn zu erzielen, muss ich die Gewinne jedes Jahr reinvestieren. Dadurch wächst das Lego EOL Portfolio immer weiter und ich kann regelmäßig EOL Sets verkaufen. Würde ich keine neuen Sets einlagern, müsste ich erst ca. 2 Jahre warten, dann alle Sets verkaufen und stünde anschließend wieder bei null.
Doch durch das regelmäßige Einlagern neuer Sets (weil ich die Gewinne reinvestiere), habe ich kontinuierlich neue Ware, weil die Sets nacheinander EOL gehen und sich somit zeitlich versetzt meinem Wunsch-Verkaufspreis nähern.
Ich rechne damit, dass es mindestens 2-3 Jahre dauert, in denen ich jährlich Lego Sets einlagern muss, bis ich dann im 3. Jahr Sets aus dem 1. Jahr mit einer ordentlichen Rendite verkaufen kann.
Denn historisch gesehen haben die meisten Lego Sets (als Investment) 2 Jahre nach Ihrem EOL-Datum die beste Rendite. Sicherheitshalber addiere ich meistens noch 6 Monate dazu, denn so lange können die EOL-Sets meistens noch offline in den Ladegeschäften erworben werden.
Lego Sets sind also meines Erachtens ein interessantes, alternatives Investment zu Aktien, ETFs und Co. Dennoch muss einem bewusst sein, dass das ganze Investieren in Lego Sets mit Arbeit verbunden ist. Um damit beginnen zu können, ist meist ein Gewerbe notwendig und durch die Arbeit mit dem Einlagern, Verpacken, etc. würde ich es auch eher als eine Nebentätigkeit und nicht als passives Investment bezeichnen.
Was hältst du von dem Thema „Investieren in Lego Sets“? Ist es für dich eine interessante Chance, betreibst du es bereits selbst oder ist es überhaupt nichts für dich? Schreibe mir deine Meinung dazu sehr gerne in die Kommentare unter dem Beitrag und lasse uns darüber diskutieren!
Damit wünsche ich dir eine finanziell erfolgreiche Woche,
dein Marco