Während der Ausbildung oder dem Studium hast du täglich Nudeln mit Ei und Ketchup gegessen? So geht es vielen Menschen in jungen Jahren. Das Geld ist knapp, es wird gespart und trotzdem kommt man irgendwie über die Runden.
Je älter man wird, desto höher werden die Ausgaben. Eigentlich sollte es uns leichtfallen, mit mehr Einkommen klarzukommen. Doch trotz des ersten Jobs mit höherem Einkommen bleibt das Geld am Monatsende knapp. Vielleicht schaffst du es nicht einmal, einen Notgroschen aufzubauen und lebst von der Hand im Mund. Ein klares Anzeichen für Lifestyle-Inflation!
Was Lifestyle-Inflation ist, wie sie sich bemerkbar macht und wie du sie überwinden kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Lifestyle-Inflation?
Eine offizielle Definition des Begriffs gibt es nicht. Jedoch ist damit der Effekt gemeint, dass sich mit steigendem Einkommen auch der eigene Lebensstandard erhöht. Was du damals als Luxus betrachtet hast, ist heute ein Muss.
Mit steigendem Einkommen gibst du mehr Geld aus. Nicht deine Sparrate steigt bei einer Gehaltserhöhung, sondern dein Konsumbudget. Grundsätzlich ist eine Gehaltserhöhung super: Du kannst dir zusätzliche Dinge leisten. Die Frage ist nur, für was du das Geld ausgibst. Meist bringt dich der stärkere Konsum nicht im Leben weiter. Wenn du die Steigerung deines Einkommens investieren würdest, wäre das sinnvoller.
Das Tückische ist, dass du die Lifestyle-Inflation kaum bemerkst – genauso wie die normale Inflation. Die üblicherweise 1,5 bis 3 Prozent Inflation pro Jahr fallen im ersten Moment nicht auf. Du bemerkst sie erst über einen längeren Zeitraum oder bei größeren Beträgen.
Neben Netflix abonnierst du fortan auch Disney+, gehst öfters auswärts essen oder wechselst dein Smartphone häufiger. Das sind nur einige Beispiele für Lifestyle-Inflation. Sie schlägt nicht über Nacht zu; sie geht schleichend voran. Das Problem: Wenn du dich erstmal an einen „Luxus“ gewöhnt hast, wird es schwierig, wieder eine Stufe nach unten zu steigen.
Wie macht sich Lifestyle-Inflation bemerkbar?
Konkrete Anzeichen für Lifestyle-Inflation sind:
- Knappe Kasse am Monatsende trotz gestiegenem Einkommen
- Was damals Luxus war, ist heute normal
- Du kaufst, kaufst und kaufst ständig neue Dinge
Ist es schlecht, seinen Lebensstandard zu verbessern?
Natürlich ist es etwas Gutes, seinen Lebensstandard zu verbessern. Du solltest aber dein Vermögen nicht vergessen und dieses ebenfalls steigern. Wenn du mehr verdienst und am Monatsende immer noch kaum Geld übrigbleibt, machst du etwas falsch.
Du beraubst dich der Möglichkeit, wohlhabender zu werden. Und mit mehr Wohlstand geht auch mehr Unabhängigkeit einher. Du kannst dich beruflich zurücklehnen und theoretisch jederzeit den Job wechseln oder einige Monat ohne Gehalt auskommen. Außerdem wirft dich finanziell nichts mehr aus der Bahn.
Sollte beispielsweise dein Auto kaputt gehen, ist das kein Problem. Du brauchst dafür keinen Kredit aufnehmen, weil du regelmäßig Geld zur Seite gelegt hast, von dem du dir ein neues Auto kaufen kannst.
Lifestyle-Inflation zu vermeiden, macht dich flexibler. Im ersten Moment hört sich das nach einem Widerspruch an. Es bedeutet aber nicht, nie wieder auswärts essen zu gehen oder sich nicht die neusten technischen Gadgets zu gönnen. Viel eher geht es darum, was du willst und was du wirklich brauchst. Bewusste Konsumentscheidungen sind wichtig.
Es ist ein Unterschied, ob du etwas willst oder wirklich brauchst. Pro Woche einmal teuer essen gehen brauchst du nicht – du willst es. Nur weil du es dir leisten kannst, ist es nicht zwangsläufig eine gute Idee. Du musst differenzieren, was dir wirklich wichtig ist. Dafür kannst du guten Gewissens Geld ausgeben; alle anderen Ausgaben solltest du gnadenlos kürzen.
Welche Dinge sind dir wirklich wichtig? Wenn du zum Beispiel schon seit langem eine mit Diamanten besetzte Uhr möchtest und dich diese wirklich glücklich machen würde, kauf sie dir (sofern du es dir leisten kannst).
Was der Diderot-Effekt damit zu tun hat
Hast du schon mal vom Diderot-Effekt gehört? Der Begriff stammt aus der Konsumforschung.
Der Namensgeber, Denis Diderot, war ein französischer Schriftsteller und Philosoph. Er lebte von 1713 bis 1784. Im Jahr 1765 veränderte sich sein Leben schlagartig. Er lebte vorher in Armut und war plötzlich wohlhabend. Katharina die Große erfuhr von seiner Armut und kaufte seine persönliche Buchsammlung. Diderot hatte nun deutlich mehr Geld zur Verfügung. Er kaufte sich davon einen scharlachroten, wunderschönen Morgenmantel. Der Mantel passte jedoch nicht zu seiner Umgebung. Diderot ersetzte also seinen Teppich durch einen besseren. Der Küchentisch passte nicht mehr zur Einrichtung, weshalb er ebenfalls einen besseren kaufte. Und den alten abgesessen Sessel tauschte er durch einen neuen schönen Ledersessel aus. Ein Kauf führte zum nächsten.
Genau das ist der Diderot-Effekt. Wenn du neue Dinge kaufst, endet das oft in einer Konsumspirale. Zur neuen Hose brauchst du auch ein passendes T-Shirt, das neue Bett braucht selbstverständlich eine neue Bettwäsche und so weiter…
Der Diderot-Effekt verstärkt die Lifestyle-Inflation. Jeder Kauf, der deinen Lebensstandard erhöht, führt zu einem weiteren Kauf. Es ist wie ein Teufelskreis. Aus diesem Grund solltest du dein Konsumverhalten regelmäßig reflektieren, um dem Diderot-Effekt auf die Schliche zu kommen.
Wie du die Lifestyle-Inflation überwinden kannst
Die Lifestyle-Inflation hat bei dir zugeschlagen?
Keine Sorge. Es gibt einige Tipps, die dir dabei helfen, sie zu überwinden.
Haushaltsbuch führen
Das Führen eines Haushaltsbuches ist eine einfache Methode, um dir wieder einen besseren Überblick über deine Finanzen zu verschaffen. Du kannst deine Ausgaben entweder analog mit einem Notizbuch tracken oder eine App nutzen. Heutzutage gibt es zahlreiche Apps, die dir dabei helfen.
Überprüfe auch alle Verträge sowie regelmäßige Ausgaben. Eventuell gibt es günstigere Angebote, sodass du Geld sparen kannst. Vor allem bei Strom, Internet und Mobilfunktarifen lässt sich durch einen Wechsel viel Geld sparen.
Die Ersparnis kannst du nutzen, um einen ersten Notgroschen aufzubauen.
Budgets festlegen
In jungen Jahren kommt man auch mit strengeren Budgets gut klar. Inzwischen scheint es aber unvorstellbar, von weniger Geld leben zu können. Das ist nur ein Trugschluss, weil wir Menschen nicht gerne unseren hohen Lebensstandard aufgeben.
Falls du motiviert und diszipliniert bist, kannst du versuchen, wieder mit einem kleineren Budget zu leben. Das geht sehr einfach, indem du dir per Dauerauftrag einen monatlich festen Betrag auf ein Sparkonto überweist. So steht dir weniger Geld zur Verfügung und du musst lernen, wieder innerhalb eines kleineren Budgets zu leben.
Du verdienst beispielsweise 2000 Euro netto und überweist dir jeden Monat 500 Euro auf ein Sparkonto. Du lernst dann ganz automatisch, wie du nur mit 1500 Euro über die Runden kommst. Auch wenn dir weniger Geld zur Verfügung steht, lebst du immer noch besser als ein Student und kannst gleichzeitig Geld zur Seite legen.
Impulskäufe vermeiden
Durch das Internet ist es heute deutlich einfacher, Dinge zu kaufen, die du eigentlich gar nicht brauchst – egal ob Kleidung, Haushaltsgegenstände oder anderes. Im Internet wird viel Krimskrams angeboten, den du nach einmaliger Benutzung nie wieder brauchen wirst.
Setze dir deshalb ein strenges Limit und vermeide Impulskäufe. Wenn du etwas entdeckst, das dich auf den ersten Blick anspricht, kaufe es nicht sofort, sondern schlafe einige Nächte darüber. Überlege dir, ob du es wirklich nutzen würdest. Falls die Dinge in dein Budget passen und du sie wirklich brauchst, kannst du sie dir kaufen.
Du wirst häufig feststellen, dass dein Verlangen mit der Zeit nachlässt und du den Gegenstand nicht wirklich brauchst.
Fazit zur Lifestyle-Inflation
Eine Erhöhung des eigenen Lebensstandards ist nicht zwangsläufig etwas Schlechtes. Wichtig ist, dass du dabei nicht das Sparen vergisst und deinen Lebensstandard nur in moderaten Maßen steigerst. Übermäßiger Konsum macht nämlich nicht glücklich.
Wenn du mehr Geld zur Seite legst und weniger ausgibst, wirst du merken, dass du glücklicher und unbeschwerter lebst. Du besinnst dich mehr auf die wesentlichen Dinge des Lebens und wirst finanziell unabhängiger. Die oben genannten Tipps helfen dir dabei, Lifestyle-Inflation zu vermeiden und zu überwinden.
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