Mit dem heutigen Beitrag beginnt ein neues Projekt, in dem ich dir schrittweise erklären werde, wie du von „null auf“ zu einem Börsianer wirst.
Nachdem mich viele Nachrichten erreicht haben, dass ich doch bitte gezielt Videos für Börsen- Neulinge machen soll, habe ich mich entschieden dieses Projekt umzusetzen.
Ab heute wird es, abwechselnd zu den regulären Videos, etwa jeden zweiten Sonntag YouTube-Videos und Blogbeiträge geben, die gezielt Themen für Börsen Anfänger erklären.
In dem heutigen Beitrag und Video stelle ich dir den Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (WKN: A1JX52) vor. Dieser bildet nahezu die gesamte Weltwirtschaft ab und ist für jeden Investor geeignet, der sich nicht auf einzelne Aktien/Branchen fokussieren möchte, sondern an der Entwicklung der gesamten Welt teilhaben möchte.
Der vollständige Name des Vanguard ETFs lautet „Vanguard FTSE All-World UCITS ETF Distributing“. Nachfolgend werde ich auf die Kennzahlen, historische Entwicklung, Diversifikation und andere Merkmale eingehen, um dir einen bestmöglichen Überblick zu geben.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein ETF?
Bereits im vergangenen Jahr habe ich auf meinem Blog eine 7-teilige Serie veröffentlicht, in der du dir schrittweise dein eigenes ETF Portfolio aufbauen kannst. Dort findest du weitere Informationen darüber, was ein ETF überhaupt ist und was du beim Kauf generell beachten solltest.
Link zur ETF-Serie: https://www.finanzeule.net/kostenloser-etf-sparplan-fuer-einsteiger/
Wo kann ich diesen ETF kaufen?
Letztendlich kannst du den Vanguard ETF bei nahezu jedem Broker kaufen. Ich persönlich habe den ETF eine längere Zeit bei der Comdirect* im Sparplan bespart. Danach bin ich zur Consorsbank* gewechselt und bespare den ETF dort als Altersvorsorge.
Ich persönlich bin mit der Consorsbank sehr zufrieden und als Neukunde erhältst du aktuell für deine erste Sparplanausführung eine Prämie von 20€. Wenn du daran Interesse hast, findest du hier den Link zur Aktion*.
Wie genau du bei der Consorsbank einen Sparplan einrichtest habe ich in diesem Video ausführlich erklärt.
Was spricht für den ETF?
Nachdem wir geklärt haben, was ein ETF ist und du nun auch weißt, wie du diesen besparen kannst, stellt sich noch die Frage, was für den Vanguard ETF spricht?
Ich persönlich sammle zwar auch gerne viele Fakten, bevor ich mir eine abschließende Meinung über ein Investmentprodukt bilde, allerdings neigen viele Investoren gerade bei der Auswahl von ETF‘s zur Übertreibung, indem sie alles, bis zur letzten Kennzahl, analysieren.
Doch bei einem ETF handelt es sich um keine wissenschaftliche Arbeit, sondern um eine breit diversifizierte Anlage in Aktien, die einfach und unkompliziert sein soll und bei der man bereits mit kleinen Anlagebeträgen die Möglichkeit hat, an der Entwicklung der Weltwirtschaft zu partizipieren.
Alles andere würde gegen den Ansatz von ETFs sprechen, bei denen es primär um eine einfache und passive Geldanlage in Aktien geht. Analysiere ich einen ETF jedoch stundenlang, so kann ich mich auch direkt mit Einzelaktion beschäftigen.
Deswegen habe ich nachfolgend nur die für mich essentiellen Faktoren und Gründe genannt, wieso dieser ETF für Einsteiger die beste Wahl ist.
„Der Index misst die Aktienmarktentwicklung mittlerer und großer Emittenten aus der ganzen Welt. Und besteht aus rund 2.900 Positionen aus annähernd 47 Ländern, darunter sowohl Industrie- als auch Schwellenländer. Der Index deckt dabei mehr als 90% der weltweit investierbaren Marktkapitalisierung ab.“ (Quelle: Vanguard Asset Management Ltd./ https://etf1.de/etf/ie00b3rbwm25/)
Allein hieran lässt sich erkennen, wie breit der ETF aufgestellt ist. Aktuell umfasst dieser bereits 3.350 Positionen und hat eine Fondsgröße von 4.808 Millionen Euro erreicht. Das ist eine beachtliche Summe an Investorengeldern.
Bei einer Total Expense Ratio (Abkürzung: TER) oder auch Gesamtkostenquote von 0,22% pro Jahr ist der ETF sehr günstig. In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls wichtig, sich die Tracking Difference (TD) anzuschauen. Diese zeigt dir die wahren Kosten des jeweiligen ETFs, indem hier die gesamte Abweichung der ETF Rendite zum Index betrachtet wird. Je kleiner die TD, desto besser schneidet der ETF ab (ist günstiger). Bei einer negativen TD ist die Entwicklung des ETF sogar besser, als der Vergleichsindex. Der ETF outperformed dann seinen Vergleichsindex. Damit belaufen sich die Kosten für den ETF zwar auf 0.22%, aber tatsächlich läuft der ETF, auch nach Abzug der Gebühren, immer noch besser als der Vergleichsindex und ist somit defacto kostenlos.
Allein dieser Fakt spricht dafür, dass es sich hierbei um einen grundsoliden ETF handelt, den man beispielsweise für die eigene Altersvorsorge im Depot haben kann. Kombiniert mit einem regelmäßigen Sparplan und einigen Jahrzehnten als Anlagehorizont, wird man sich am Ende sicher darüber freuen, in diesen ETF investiert zu haben.
Die Tatsache trotz Kosten eine bessere Rendite zu erzielen, lässt sich dadurch erklären, dass der ETF als Replikationsmethode „Physisch (Optimiertes Sampling)“ nutzt. Das bedeutet, dass zwar die Aktien physisch gekauft werden, trotzdem aber nicht jede Aktienposition des Benchmark-Index 1:1 nachgekauft wird. Aktuell besitzt der Index 3.924 Aktien, der ETF hingegen „nur“ 3.375. Weggelassen werden Aktien, die einen extrem kleinen Prozentsatz der gesamten Portfolios und damit der Rendite ausmachen würden. Dadurch entfallen eine Menge Kosten, denn viele Aktien lassen sich teilweise nur an kleinen Heimatbörsen zu schlechten Konditionen und geringen Stückzahlen handeln. Durch dieses optimierte Sampling spart der ETF also nicht nur Kosten, sondern erreicht schlussendlich auch eine bessere Rendite.
Ebenfalls interessant ist, dass der ETF vierteljährlich die Dividende ausschüttet. Insgesamt erhalten Anleger bei einem aktuellen Kurs von 76,51€ eine järjliche Dividende in Höhe von 1,59€ (2,11%). Im Durchschnitt der vergangenen 4 Jahren ist die Dividende um 5,39% pro Jahr gestiegen.
Alle Investoren, die eher einen ETF bevorzugen, der die Dividenden sofort reinvestiert, haben ebenfalls Glück, denn Vanguard hat den gleichen ETF noch einmal in thesaurierender Form aufgesetzt. Hier lautet die Bezeichnung „Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) Accumulating“ (WKN: A2PKXG).
Quelle der Kennzahlen: https://etf1.de/etf/ie00b3rbwm25/ (Stand: 29.05.2020)
Die historische Entwicklung des ETF
Betrachtet man die vergangene Entwicklung des ETFs, sieht man, dass nur während der letzten 3 Monate, wegen der Coronavirus-Krise, eine negative Rendite zu verzeichnen ist. Die restlichen Jahre hat sich der Kurs, wie an einer Schnur gezogen, von links unten nach rechts oben, entwickelt.
Dabei lagt der höchste Verlust bei -20,9% und dauerte maximal 3 Monate. Insgesamt hat der ETF seit November 2017 eine Rendite von 26,82% hingelegt (trotz der aktuellen Krise). Die historische Entwicklung ist ein deutliches Indiz dafür, dass ein breitgestreuter ETF auf die Weltwirtschaft langfristig eine positive Rendite erwirtschaftet und auch zukünftig den Investor entsprechend erfreuen wird.
Wie gut ist der ETF diversifiziert?
Um die Diversifikation des ETFs besser betrachten zu können, habe ich anhand des Factsheets 3 Grafiken angefertigt.
Die erste zeigt, wie gut der ETF über verschiedene Aktien diversifiziert ist. Aktuell beinhaltet der ETF 3.375 Aktien, wovon die 10 größten Positionen 12,7% ausmachen. In einem Aktiendepot würde man hier von einem Klumpenrisiko sprechen. Doch für einen ETF finde ich den Ansatz solide und nachvollziehbar, dass wachstumsstarke Aktien in der Top 10 vertreten sind und dadurch für eine stabile, aber dennoch steigende Rendite sorgen.
Betrachtet man hingegen die Branchenverteilung, so liegt ein starkes Klumpenrisiko im Bereich des Finanzwesens vor. Denn rund ein Fünftel aller Aktien sind aus der Finanzbranche. Dennoch ist auch der IT-Sektor mit rund 17% in den letzten Jahren deutlich angewachsen und dürfte in Zukunft den Finanzsektor immer mehr ablösen.
Bei der Gewichtung nach Ländern fällt auf, dass die USA mit über 55% mehr als 7mal so stark gewichtet sind, wie Japan auf dem 2. Platz. Diese Entwicklung ist auf der einen Seite bei einem ETF auf die Weltwirtschaft nicht zu vermeiden, denn die größten Konzerne der Welt sind in der USA beheimatet. Dennoch würde ich allen Investoren, die etwas mehr Zeit mitbringen und sich tiefer mit der Börse auseinandersetzten, empfehlen, dieses Defizit durch weitere ETFs auszugleichen.
Wie ein solches ETF-Portfolio beispielsweise nach Gerd Kommer oder Ray Dalio aussehen kann, erfährst du dann in einem meiner zukünftigen Blogbeiträge und YouTube-Videos.
Fazit
Abschließend lässt sich festhalten, dass der ETF für jeden Anfänger an der Börse geeignet ist. Mit dem ETF ist man bereits breit aufgestellt und kann sich dann nach und nach weiter informieren.
Ebenfalls ist der Vanguard ETF für alle sinnvoll, die keine Zeit und Interesse daran haben, sich stundenlang mit Einzelaktien oder der perfekten Anlagestrategie auseinanderzusetzten. Einmal das Depot eröffnet und den Sparplan auf den Vanguard ETF eingerichtet, fertig ist das Investment.
Aus diesem Blickwinkel betrachtet, eine sehr einfache, kostengünstige und effiziente Möglichkeit an der Entwicklung der Weltwirtschaft zu partizipieren und das eigene Geld zu vermehren.
Wenn dir der Beitrag gefallen hat, würde ich mich über ein Feedback von dir freuen. Schreib mir ebenfalls gerne deine Meinung und Erfahrungen zu dem ETF in die Kommentare.
Damit wünsche ich dir eine finanziell erfolgreiche Woche,
Marco
Disclaimer:
Wie immer gilt, es handelt sich bei diesem Beitrag um keine Anlageberatung, sondern nur um meine persönliche Meinung als Privatanleger. Ein Totalverlust an der Börse ist Möglich und du bist für dein Geld selbst verantwortlich.
Hallo Marco,
bin kein Fan von ETF.
Zur Diversifikation nur soviel … jeder, der sich selbständig macht, kauft nur eine Aktie (nämlich sein Unternehmen).
Du beispielsweise investierst sehr viel in ein Projekt: In Dich und deinen Blog!
Du würdest doch auch keine 800 Blogs betreiben.
Es gibt sehr viele Menschen, die nur mit einem Unternehmen (eine Aktie) sehr reich geworden sind: Zuckerberg, Bezos, Gates usw.
Warum 800 Unternehmen per ETF im Depot?
Ich besitze genau 7 Unternehmen (Aktien) .. reicht mir und bin zufrieden.
Aber: Jeder muss seinen ganz eigenen Anlagestil entwickeln.
Schöne Grüße
Uwe
Guten Abend Uwe,
für dich und mich würde das vielleicht funktionieren, wenn wir uns intensiv mit wenigen Aktien auseinandersetzen. Doch für den breiten Durchschnitt der Bevölkerung ist ein ETF zwecks Einfachheit die bessere Lösung. Ich selbst investiere auch das meiste Geld in mein Gewerbe. Für das Alter sorge ich aber dennoch mit einem breit gestreuten Aktiendepot vor. Denn hierbei geht es nicht darum die nächste Amazon o. Netflix zu finden (obwohl das auch schön wäre), sonder vielmehr sein Vermögen langfristig zu sicher (und vermehren).
MfG Marco