In der folgenden SoftBank Group Corp. (WKN: 891624) Aktienanalyse werde ich auf die aktuelle Situation, bedingt durch das Coronavirus und die Zukunft des Konzerns eingehen. Des Weiteren werde ich die Geschichte des Unternehmens beleuchten und am Ende mein persönliches Fazit zu der Aktie abgeben.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Die SoftBank Group gehört zu den größten Telekommunikationsbetreibern Japans, mit einer Marktkapitalisierung von rund 100 Milliarden € und einer Mitarbeiterzahl von über 80.000.
Dabei ist der Konzern zu etwa gleichen Teilen in Japan und den USA tätig. Lediglich 7% seiner Umsätze fallen auf den Rest der Welt. Dies hat den Vorteil, dass ein Aktionär durch ein Investment in die SoftBank Group bereits in mehreren Währungsräumen vertreten ist.
Aktueller Chairman und CEO ist Masayoshi Son (62). Er hält rund 26,9% der Aktien (562.125.916 Stück).
Geschichte
Am 3. September 1981 wurde der Konzern Softbank von dem damals 24-jährigen Masayoshi Son gegründet. Das Startkapital von Einer-Million-Dollar lieh er sich von der Dai-Ichi Kangyo Bank.
In den folgenden Jahren begann der Konzern sich an immer mehr IT-Unternehmen der ersten Stunde zu beteiligen. Dazu gehörte 1995 das Unternehmen Yahoo, an dem SoftBank zu 37% beteiligt war. Ab 1997 beteiligte sich SoftBank immer stärker an Internet-Unternehmen und wurde dadurch zu einem der Hauptgewinner der New-Economy.
Zu Zeiten des Hochs der Dotcom-Blase war SoftBank rund 140 Milliarden Dollar schwer und Son besaß zu dieser Zeit rund 53% der Anteile. Die ganzen Übernahmen zu dieser Zeit wurden dadurch finanziert, dass Anteile an Yahoo wieder veräußert wurden.
Nach der Blase sank der Börsenwert vieler Internetkonzerne und damit auch der Wert von SoftBank stark. Daher konzentrierte man sich bei Softbank vermehrt auf den Breitbandausbau und wurde durch Yahoo BB Japans führender Breitband-Internet-Provider.
Als nächsten klugen Schachzug sicherte man sich von Apple die exklusiven iPhone-Rechte für den japanischen Markt. Im Jahr 2008 brachte man dann gemeinsam das iPhone 3G auf den japanischen Markt.
In den kommenden Jahren schloss SoftBank viele weitere Beteiligungen mit anderen Konzernen ab. Dazu aber später mehr bei der aktuellen Aufstellung des Unternehmens, denn die Meisten dieser Beteiligungen bestehen noch heute.
Wie ist das Unternehmen aktuell aufgestellt?
Um zu verstehen, wie dass Unternehmen aufgestellt ist, hilft ein Blick in die Bilanz. Der Konzern hat aktuell eine Marktkapitalisierung von rund 100 Mrd. € und im Jahr 2019 einen Umsatz in Höhe von 49,32 Mrd. €. Bei einem Jahresüberschuss von 11,25 Mrd. € entspricht dies einer Marge von über 20%.
Für einige Investoren ist ebenfalls die Dividendenpolitik von SoftBank interessant. Der Konzern schüttet im Jahr rund 0,35€ pro Anteilsschein aus und das verteilt über 2 Ausschüttungstermine.
Eine Folge an jährlichen Erhöhungen kann zwar nicht verzeichnet werden, dafür wurde die Dividende in den vergangenen 9 Jahren aber auch kein einziges Mal gesenkt. Die Dividende des vergangenen Geschäftsjahrs soll trotz Milliardenverlust dieses Jahr ungekürzt ausgezahlt werden.
Das Kapital dafür wird aus dem Verkauf anderer Vermögenswerte finanziert. Dazu aber später mehr.
Der Umsatz von SoftBank lässt sich in 3 Geschäftsfelder gliedern:
An erster Stelle stehen die Festnetz- und Mobiltelekommunikationsdienste in Japan mit einem Anteil von 78,3%. Unter dem Namen SoftBank vertreibt der Konzern dort Festnetz- und Mobilfunktelefonie-, Breitbandübertragungs-, Datenübertragungsdienste, Verkauf von Mobiltelefonen und Zubehör usw.
Der Verkauf von mobilen Telekommunikationsgeräten im Ausland macht einen Anteil von 15,4% aus und firmiert unter den Namen Brightstar.
Das dritte Geschäftsfeld umfasst den Entwurf und die Entwicklung von Mikroprozessoren und Lösungen für das Internet der Dinge. Dies macht aktuell 3,3% aus und läuft unter dem Namen Arm.
Alle sonstigen Umsätze machen rund 3% aus.
Hier ein kleiner Ausschnitt an Marken, die zur SoftBank Group gehören:
- Kinema Systems
- ARM
- Boston Dynamics
- Pepper
- Aldebaran
- Clash Royale
- Clash of Clans
- Supercell
Aufgrund dieser und noch vieler weiterer Beteiligungen ist der Konzern extrem gut aufgestellt. Diverse Dienstleistungen rund um das Internet und damit verbundenen Zukunftsinnovationen befinden sich aktuell im Portfolio von SoftBank.
Die meisten Investitionen wurden unter dem Dach des Softbanks Vision Funds getätigt. Dieser verwaltet rund 100 Milliarden Dollar und investiert in die größten Tech-Unternehmen der Welt. Für viele Start-Up-Gründer ist es der große Traum von dem SoftBank Fond finanziert zu werden.
Doch in den letzten Jahren musste SoftBank mit seinem Fond zweistellige Milliardenbeträge abschreiben.
Zu den Misserfolgen gehört das gescheiterte Wirecard Investment, eine zu hohe Bewertung von TikTok und Uber, die insolvente Satellitenfirma OneWeb und das Debakel mit dem Bürovermieter Wework.
Doch nicht alles an dem Fond ist schlecht, denn nur mit Risikokapital können Start-Ups in die Welt der „Global Champions“ aufsteigen. Verhilft SoftBank mit seinem Fond nur eine Handvoll solcher Firmen zu einem nachhaltigen Erfolg, wird sich das „verbrannte“ Kapital um ein Vielfaches rentieren.
Dies erklärt auch, weshalb der Konzern bereits einen Vision Fund 2 aufgesetzt hat. Mehr dazu später, beim Thema „Zukunftschancen“.
Auswirkungen des Coronavirus auf den Konzern Softbank?
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob bzw. wie stark der Konzern unter dem Coronavirus und dessen Folgen auf die Wirtschaft gelitten hat.
Diese Frage lässt sich mit einem eindeutigen Ja beantworten. Denn der Konzern hat im März sein Geschäftsjahr mit einem Verlust von 750 Milliarden Yen (6,4 Milliarden Euro) abgeschlossen. Das ist der größte Verlust für Softbank, seit Son das Unternehmen an die Börse brachte.
Im Vergleich dazu konnte das vorherige Geschäftsjahr mit einem Plus von 1,4 Billionen Yen (rund 11 Milliarden Euro) abgeschlossen werden.
Maßgeblich verantwortlich dafür ist der Vision Fond von SoftBank. denn die darin enthaltenen Beteiligungen an Technologie Start-Ups sorgten während der Coronakrise für einen Verluste in Höhe von 15 Milliarden Euro.
Des Weiteren gab es 800 Milliarden Yen (rund 6,36 Milliarden €) an Verluste aus Investitionen außerhalb des Vision Fund. Dazu gehören die Anteile am Immobilienvermieter We Company (Wework) und dem Satellitenbetreiber One Web.
Welche Chancen sehe ich für die Zukunft von Softbank?
Auch wen das aktuelle Jahr, bedingt durch das Coronavirus, nicht sehr rosig für den Konzern SoftBank ausgefallen ist, bin ich für die Zukunft sehr zuversichtlich gestimmt.
Denn auf der einen Seite hat der Konzern einen Vision Fund 2 aufgesetzte mit dem Ziel, „die revolutionäre Künstliche Intelligenz (KI) durch Investitionen in technologiegesteuerte, marktführende Wachstumsunternehmen zu beschleunigen.“ (Quelle: SoftBank)
Auf der anderen Seite jedoch der aktivistische Hedgefond Elliott dafür sorgt, dass SoftBank aus seinem Tech-Portfolio Firmen-Beteiligungen im Wert von bis zu 38 Milliarden Euro veräußert. 17 Milliarden € davon fließen dann in Aktienrückkäufe und der Restbetrag wird zur Schuldentilgung bzw. zum Rucklagenaufbau verwendet.
Fazit
Ich bin davon überzeugt, dass in SoftBank ein ungeahntes Potential steckt. Der Konzern ist an so vielen Technologiefirmen beteiligt und wenn nur einige wenige davon zu neuen „Big Playern“ aufsteigen, wird sich die Investition um ein Vielfaches auszahlen.
Des Weiteren sorgt ein Investment in SoftBank dafür, dass ich im japanischen Währungsraum (Yen) investiert bin und dadurch die Diversifikation in meinem Depot weiter vorantreibe.
Was hältst du von SoftBank? Bist du selbst bereits investiert oder hast du vor dir eine Position aufzubauen? Schreibe mir deine Gedanken und deine Meinung zu dem Beitrag unbedingt in die Kommentare!
Damit wünsche ich dir eine finanziell erfolgreiche Woche,
Marco
Hallo Marco,
hatte auch überlegt aber mich dann dagegen entschieden.
Mir fehlt da irgendwie was greifbares bei dem Vision 2 Fund.
Bin in Japan bisher über Sparpläne in Shin Etsu,Daikin Industries,Recruit Holdings,Hoya Corporation und Keyence Korporation investiert.Das reicht mir auch für Japan.
Lg Thomas
Guten Morgen Thomas,
ich verstehe dein Bedenken bezüglich des Vision 2 Fund. Die meisten Unternehmen, in die der Vision Fund investiert, haben noch kein laufendendes Geschäftsmodell, lediglich eine Vision. Ich glaube daran, dass der Konzern hier kleinere Unternehmen/Startups finden, die sich später zu gewaltigen Global Playern entwickeln. Aus diesem Grund habe ich mich an Softbank beteiligt um an dieser Entwicklung zu partizipieren. Aber natürlich kann der Vision Fund 2, ähnlich wie sein Vorgänger, auch mal starke Verluste einfahren. Denn es handelt sich wie bereits erwähnt um Risikokapital und Startups, ohne ein perfekt funktionierendes Geschäftsmodell.
Gruß,
Marco